Die Wahl fällt leicht

Während bei den anderen Tablets die Auswahlmöglichkeiten der vielen verschiedenen Modelle fast schwindelig machen, ist dies beim Remarkable sehr übersichtlich: es gibt ein Remarkable 1 und das Nachfolgemodell Remarkable 2. Fertig. Das ist übersichtlich und macht die Auswahl leicht.

Alles schlank

Remarkable 2 oder Remarkable 1? Das ist die eine Wahl, die es zu treffen gilt. Technische Verbesserungen sowie ein hochwertigeres Erscheinungsbild machen das Remarkable 2 für mich attraktiver. Die zweite Wahl ist die des passenden Eingabestifts. Hier musst du dich entscheiden, ob mit oder ohne Radiergummi-Funktion. Da dies eine Preisdifferenz von 40 Euro ist, ist auch diese Entscheidung wahrscheinlich auch keine allzu schwere. Preislich gibt es das Remarkable 2 damit für rund 400-440 Euro, Stift inklusive. Alles schlank.

Maße, Gewicht und Mobilität

Schlank ist das Remarkable 2 auch im Design, es ist mit 4,7mm das dünnste Tablet der hier verglichenen und wiegt bei Maßen von rund 25 x 18cm nur rund 400 g.

Stift und Schreibqualität

Tolles Schreibgefühl

Das Remarkable 2 hat von Haus aus eine matte Oberfläche und das Schreiben mit dem MarkerPlus ist wirklich wie auf Papier, ich habe keinerlei störende Verzögerung festgestellt, ein rundum angenehmes Schreibgefühl. TippTopp.

Leichter Stift

Der Stift, der magnetisch an der Seite des Tablets befestigt werden kann, ist für meinen Geschmack etwas zu leicht, d.h. ich habe recht wenig in der Hand.

E-Ink-Display

Dafür schreibt es sich auf dem E-Ink-Display wirklich angenehm, wie auf Papier. Es ist eben keine Glasscheibe und braucht erst gar keine matte Schutzfolie auf dem Display zur Vermeidung des Schlittschuh-Effekts. Wie z.B. beim Kindle kannst du auf dem E-Ink-Display auch im hellen Sonnenlicht entspannt lesen und schreiben, da die Oberfläche nicht reflektiert. Das ist wirklich sehr augenfreundlich. Dafür gibt es im Dunkeln zwar auch keine Display-Beleuchtung, aber es gibt ja Lampen, was beim Schreiben in einem Papiernotizbuch aber auch von Nöten wäre.

Haptik / Design

Ich finde ich das Remarkable 2 ästhetisch und haptisch einfach toll. Dabei ist die farbliche Auswahl wieder konsequent minimalistisch: es gibt nämlich genau ein Modell in Silber. Das Zubehör ist übersichtlich und wertig, so gibt es z.B. für stolze rund 150 Euro eine Lederhülle, die das Remarkable dann aber wirklich wie ein edles Notizbuch mit Ledereinband wirken lässt.

Alltagstauglichkeit

Das „Aber“

Du wartest auf das Aber? Es kommt. Denn das Remarkable 2 ist ein echtes One-Trick-Pony. Das was es kann, kann es sehr gut, das ist aber im Vergleich mit den anderen Tablets sehr wenig. Es ist wirklich nur ein schwarz-weißes digitales Notizbuch basierend auf dem eigens entwickelten mobilen Betriebssystems Codex, für das es de facto keinerlei weitere Apps gibt.

Schwarz-Weiß-Fernsehen

Du kannst mit dem Remarkable in schwarz/grau schreiben und skribbeln mit unterschiedlichen Stiftspitzen. Farbig notieren, mit Farbe high-lighten, mit Farb-Fotos arbeiten … gibt es nicht.

Verfügbare Apps fürs digitale Notieren und Zeichnen

Jede der regelmäßigen Testsieger-Apps für digitale Notizen (GoodNotes 5, Notability, Nebo, Noteshelf, Microsoft One Note, Evernote) hat die wesentlichen Funktionen des Remarkable 2. Und zudem viele mehr. Auch die Handschrifterkennungen sind in den entsprechenden dem Remarkable vergleichbar gut. Zudem kannst du die anderen Tablets auch für anderes als digitale Notizen nutzen, Emails, Browsen im Internet, Filme, Fotos, weitere Apps, … all das ist mit dem Remarkable nicht möglich. Es nutzt zwar WLAN, aber nur, um Dateien zu versenden oder sich zu synchronisieren.

Fokussiert und besonders

Im Positiven formuliert hat Remarkable sein Tablet so konstruiert, dass die Nutzer möglichst fokussiert und ungestört arbeiten können. Allerdings und frei heraus brauche ich persönlich dafür keine reduzierten Funktionen, zumal die Ablenkungsverlockungen ja außerhalb des digitalen Notizbuchs bestehen bleiben. Gleichzeitig finde ich es sehr anerkennenswert, sich in der technischen Welt voller Möglichkeiten auch einmal ganz bewusst zu beschränken. Das Remarkable macht das sehr konsequent. Wenn hierauf dein Fokus liegt, dann ist das Remarkable genau dein Ding.

Lange Akku-Laufzeit

Ein Vorteil dieser Reduzierung und sicherlich ein Pluspunkt in Sachen Alltagstauglichkeit ist zum Abschluss noch, dass der Akku des Remarkable 2 viele Tage hält, bei nicht allzu starker Nutzung sogar Wochen. Denn dank des E-Ink-Displays sinkt der Akkustand bei Nichtbenutzung des Tablets praktisch kaum. Da lade ich mein iPad deutlich öfter auf, auch wenn sich das über Nacht entspannt als Routine einrichten lässt.

Fazit Das Remarkable 2 ist ein Papiernotizbuch mit einem schönen Stift – halt nur in digital. Es kann wenig, aber das, was es kann, sehr gut. Und es beschränkt sich konsequent auf diese Funktionen und den Einsatz für digitale Notizen mit dem Stift.

LIKE PAPER Andrea Rawanschad

Warum das LIKE PAPER Herz trotz all dieser Qualität nicht zu 100% für das Remarkable 2 schlägt?

Mir fehlt die Farbe und die Effizienz der digitalen Welt sowie die kreativen Möglichkeiten mit fröhlichen Medienmixen zu arbeiten. Und auch die Konnektivität zu anderen Tools (Browser, Kamera …) sowie der Zugriff auf meine Emails, um die digitalen Notizen wirklich in meine Arbeitsabläufe einzubinden.

Wenn ich Entschleunigung, Augenschonung und Beschränkung brauche, dann nutze ich nach wie vor lieber einen schönen Stift und Papier und brauche dafür keine Beschränkung beim Tablet.

So viel zum ultimativen sehr persönlichen LIKE PAPER Andrea Rawanschad Testbericht und Fazit.

Konntest du etwas für dich mitnehmen? Schreib mir gerne einen Kommentar.