Warum ich bekennender Fan von iPad und Pencil bin und warum keine andere Tablet-Stift-Kombi bislang mein Herz (und meine Hand) erobert hat.
Andrea, was für ein Gerät brauch ich denn für digitale Notizen und zum digitalen Zeichnen? Welches Tablet empfiehlst du? Muss es denn wirklich ein iPad sein? Normales iPad oder iPad Pro? Kann ich nicht auch auf dem Surface zeichnen? Was hältst du vom Remarkable? Und von den Galaxy Tablets?
Solche Fragen bekomme ich ganz regelmäßig gestellt.
Da die Überschrift schon verrät, was ich empfehle, eins ganz klar vorneweg: ja, mich persönlich überzeugt Apple mit iPad und Pencil für handschriftliche digitale Notizen und Sketchnotes auf dem Tablet am meisten. Aber das heißt ja nicht, dass es nicht gute Alternativen gibt. Und vielleicht hast du ja andere Vorlieben und Bedarfe als ich, so dass eine andere Kombi für dich stimmiger ist.
Hier also der ultimative, total subjektive und überhaupt nicht vollständige, dir aber hoffentlich trotzdem hilfreiche LIKE PAPER Vergleich verschiedener Tablet-Stift-Kombinationen.
Nach dieser vollmundigen Ankündigung direkt etwas fürs Erwartungsmanagement: Wenn du auf der Suche nach einem technischen Vergleich aller relevanten Hardware-Parameter der Tablets bist, verweise ich dich an die tollen und vielfältigen Vergleichsvideos und -berichte im Netz. Denn in diesem Erfahrungsbericht geht es um die Eignung und Nutzung der Tablet-Stift-Kombis als digitales Notizbuch. Ich konzentriere mich daher weniger auf technische Vergleiche, sondern auf Fragen rund um Stift und Co und ob/wie das Gerät wie Papier – LIKE PAPER – genutzt werden kann.
Surface vs. Galaxy vs. iPad vs. Remarkable
Was steht denn überhaupt zum Vergleich?
Der Markt für Tablets ist groß und die folgenden Anbieter sind die, bei denen man für Tablets mit Stift nicht vorbeikommt und die regelmäßig in Produkt-Tests auf den vorderen Plätzen landen:
- Microsoft Surface (ausprobiert habe ich das Microsoft Surface Pro 7 mit dem Stylus Surface Pen)
- Samsung Galaxy (ausprobiert habe ich das Samsung Galaxy Tab S 6 Lite mit dem S Pen)
- Apple iPad mit Pencil (ausprobiert habe ich hier verschiedene Modelle, u.a. das iPad Pro 9,7 Zoll mit Apple Pencil 1, das iPad Air 4. Generation mit dem Apple Pencil 2 sowie das iPad Pro 12,9 Zoll, 3. Generation mit dem Apple Pencil 2)
- Remarkable (ausprobiert habe ich das Remarkable 2 mit dem MarkerPlus)
Die gute Nachricht
Die Geräte sind funktional allesamt tipptopp – Technik, Qualität, Leistung, Displays …nichts zu meckern. Da kannst du aus meiner Sicht also nichts wirklich falsch machen. Für die Nutzung als digitale Notizbücher habe ich mir die folgenden Kategorien einmal genauer angeschaut und miteinander verglichen, da es da durchaus Unterschiede gibt:
- Verfügbare Apps fürs digitale Notieren und Zeichnen
- Stift und Schreibqualität
- Haptik / Design
- Maße / Gewicht / Mobilität
- Sonstige Alltagstauglichkeit
Auf einen Blick – Vergleich der Tablet-Stift-Kombinationen

Lade dir hier die Übersicht als pdf herunter!
Die zentralen Fragen für deine persönliche Entscheidung
Die zentralen Fragen sind also wie so oft: Was ist dir wichtig und wozu möchtest du das Tablet nutzen? Meine Antworten auf diese Fragen:
Leicht mitzunehmen
Mir ist wichtig, dass ich Tablet und Stift leicht mitnehmen kann, gerne zur Hand nehme und ebenso gerne damit schreibe, so wie ich sonst ein schönes Papier-Notizbuch oder meine Kladde für Notizen mitgenommen habe. Für mich muss es daher ohne viel Zubehör leicht mitzunehmen sein.
Kein Laptop-Ersatz
Bei mir ersetzt das Tablet auch nicht den Rechner, sondern wie gesagt das Papier-Notizbuch und meine frühere Kladde. Es ist eine Ergänzung für all die Notizen und „Papiere“, die auf dem Rechner in meiner Struktur dort keinen Platz haben. Auch brauche ich das Tablet oft parallel zur Arbeit mit meinem Laptop, weil ich z.B. in einer Video-Konferenz bin und gleichzeitig etwas auf dem Tablet mitschreibe.
Stiftgefühl
Ich liebe schöne Papiere und Bücher und Stifte unter anderem wegen ihrer Haptik. Daher achte ich auch auf Ästhetik und Haptik bei Tablet und Stift. Sonst nutze ich Technik nicht gerne. Und der Pencil liegt mir von den Eingabestiften einfach am besten in der Hand.
Wie Papier
Und last but not least schlägt mein Herz auch für die App GoodNotes 5, denn diese ist konsequent so angelegt, dass mit Notizbüchern wie mit Papier gearbeitet wird und ich es mir nicht nur effizient und strukturiert, sondern auch klar und ansprechend gestalten kann – halt nur in digitaler Form. Da es die App nur für das Apple iOS gibt, ist das ein Grund mehr, warum für mich das iPad mit Pencil die passende Lösung ist für meine digitalen Notizen.
Und all das kann bei dir natürlich ganz anders sein, so dass deine Wahl auf ein anderes Gerät fällt.
Hilft der Preis bei der Entscheidung?
Preislich tun sich die Anbieter insgesamt gar nicht sooo viel
Ja, tendenziell sind die Samsung-Galaxy-Tablets etwas günstiger und die Microsoft-Surfaces starten erst mit einem höheren Einstiegspreis. Aber auch sie haben günstigere Vorgängermodelle. Apple ist durch die Produkt- und Generationenvielfalt inzwischen fast nahtlos preislich skalierbar. Es startet bei rund 350 Euro und geht bis ins hohe Preissegment des iPad Pro mit über 1000 Euro (und da ist noch nichts dabei). Nicht zu unterschätzen sind die Kosten für mögliches Zubehör wie Stift oder Tastatur oder Cover. Es bleibt also dabei, dass ein gutes Tablet nicht für ein paar Euro zu haben ist, sondern es einen Griff in den Sparstrumpf braucht. Ich empfehle, lieber noch ein bisschen länger zu sparen, sich dann aber wirklich für das Modell zu entscheiden, was am stimmigsten für deine Bedarfe ist, so dass du es danach auch wirklich gerne und zielgerichtet nutzt.
Sonderangebote und Gebrauchtgeräte
Es lohnt daher bei allen Anbietern und immer der Vergleich von Sonder-Angeboten der Reseller sowie die Überlegung, die Geräte gebraucht (refurbished) zu kaufen. Das lohnt sich im Hinblick auf die Langlebigkeit der Tablets sowie den Nachhaltigkeitsgedanken. Ich selber nutze immer noch ein iPad Pro 9,7 Zoll (von 2016) mit einem Apple Pencil der 1. Generation und es funktioniert Stand Februar 2021 einwandfrei. Gleichzeitig locken mich natürlich die Gerüchte über das tolle neue iPad Pro, das bald erwartet wird.
5 Tipps, worauf du auf jeden Fall achten solltest!
1. Der Stift dazu
Zum Abschluss noch 5 praktische Tipps für die Auswahl deines Tablets und Nutzung als digitales Notizbuch mit dem Stift:Egal, für welches Tablet und welche Marke du dich entscheidest, nutze am besten immer den Stift, der vom Hersteller ’dazu‘ angeboten wird, also beim iPad den Apple Pencil, beim Surface den Stylus Surface Pen und so weiter. Diese sind wunderbar auf die Tablets optimiert und funktionieren einfach gut. Die universellen Eingabestifte, die ich bislang ausprobiert habe, sind immer leicht verzögert bei der Eingabe, mich persönlich stört das, selbst wenn die Verzögerung noch so minimal ist.
2. Reduzierung des „Schlittschuh-Effekts“
Wenn du auf dem Tablet das Gefühl hast, es ist zu glatt für ein gutes Schreibgefühl (=Schlittschuh-Effekt), dann investiere in eine matte Display-Schutzfolie, das verschafft dir ein Schreibgefühl, dass sich eher wie Papier anfühlt. Ich empfehle hier gerne die Folie PAPERLIKE. Aber du kannst auch andere Display-Schutzfolien nutzen, solange sie die besagte matte Oberfläche haben. Achtung: getreu dem Motto, Entscheidungen haben Konsequenzen, reduziert sich bei einer matten Displayfolie natürlich auch die Brillanz des Displays – keine Überraschung. Hier gilt es also einmal mehr, sich zu entscheiden, was dir wichtiger ist, für mich war und ist es das gute Schreibgefühl.
3. Entspannt zum Mitnehmen
Das Tablet ist ein Gebrauchsgegenstand, das du (wie ein Notizbuch) überall hinnehmen und nutzen möchtest, achte daher vor allem auch auf Portabilität, Größe und Gewicht und kauf dir ein Modell, was du einfach mitnehmen kannst.
4. Liegt der Stift dir gut in der Hand?
Nimm Tablet und Stift vor dem Kauf einmal in die Hand und teste, ob die Haptik und Ästhetik so für dich passt. Nimmst du das Gerät und den Stift gerne zur Hand? Probiere aus, wie das Schreibgefühl für dich ist. Klar, du musst dich vielleicht erst einmal grundsätzlich an das Schreiben auf dem Tablet gewöhnen, aber ob der Stift dir gut in der Hand liegt und sich das Tablet gut anfühlt, das spürst du sicherlich schneller. Ich behaupte ja gerne, es braucht auch „Beziehungsebene“ zur Technik.
5. Das Drumherum
Und wo wir schon mal bei der Beziehungsebene und der Ästhetik sind: ja, für mich ist auch wichtig, sich funktionable und schöne Asseccoires zuzulegen, die die Arbeitsabläufe unterstützen und sich zudem gut anfühlen. Ich liebe z.B. meine Filz-Fell-iPad Hülle, die ich wunderbar auch als Unterlage nutzen kann, wenn das iPad auf dem Tisch liegt, so schreibt und zeichnet es sich noch besser. Hat mit Technik nichts zu tun – sorgt aber dafür, dass ich gerne mit meinem Tablet unterwegs bin und es eben auch nutze.
In diesem Sinne, viel Freude die für dich passende Tablet-Stift-Kombi auszusuchen. Wenn du dich für ein iPad entscheiden solltest, dann teste doch direkt auch mal die Notizbuch-App GoodNotes 5, sie ist meine absolute Lieblings-App! Aus Gründen. Dazu an anderer Stelle mal ausführlicher.
So viel zum ultimativen sehr persönlichen LIKE PAPER Andrea Rawanschad Tablet-Stift-Kombi-Vergleichstest.
Konntest du etwas für dich mitnehmen? Schreib mir gerne einen Kommentar.
Liebe Andrea, danke für diesen ausführlichen Vergleich! Das ist genial 🙂 Ich habe als Einsteiger einen guten Überblick und sehe, worauf ich achten muss. Endlich Licht im Dunkel 🙂
Liebe Grüße
Petra
Wie schön, dass es dir hilfreich ist! Das freut mich 🤗
Liebe Andrea,
schreib doch einfach dazu dass du von Apple Geld bekommst, das wäre wenigstens ehrlich.
Ein Gerät von Samsung für 300€ mit einem iPad Pro zu vergleichen das ohne Stift schon über 1000 € kostet ist kein Vergleich sondern nur Werbung. Dass ein Stift von Apple zwischen 100€ und 200€ kostet ist schlicht Abzocke und lässt sich auch mit den Fanboys und -girls verkaufen.
Und mal ehrlich wer kauft sich denn für so viel Geld ein Tablet dass dann ausdrücklich ein Notebook nicht ersetzt?
Hallo Alexander, wahrscheinlich war ich bislang nicht geschäftstüchtig genug, denn ich bekomme tatsächlich kein Geld von Apple und das ist ganz ehrlich. So überzeugt wie ich von den Produkten bin, könnte man das aber meinen, das kann ich nachvollziehen. Und ich habe total Verständnis, wenn man das Geld für Apple nicht ausgeben möchte, denn ja, der Pencil ist sehr teuer, da gibt es nix zu diskutieren. Die Tablets sind aber immerhin inzwischen auch schon günstiger zu erhalten. Für mich ist es tatsächlich außerdem ein Wert, dass das Tablet meinen Laptop nicht ersetzt, da ich es häufig zusätzlich zum Laptop nutze, aber auch das ist total subjektiv und Geschmacksache. Für dich wäre das in deinen Arbeitsabläufen offensichtlich nicht hilfreich. Es tut mir leid, dass ich dich mit meiner ehrlichen (rein subjektiven) Begeisterung für iPad und Stift versehentlich geärgert habe und bin mir sicher, du hast für dich ein anderes dir passendes Setup gefunden. Klassischer Fall von „we agree to disagree“.
Lieber Alexander, meine Antwort kommt zwar Jahre zuspät, ich möchte aber Andrea in Schutz nehmen. Erstens ist Apple auch aus meiner Sicht das beste auf dem Markt. Zweitens zum Preis der Geräte, Apple verkauft IT Geräte, die Anderen verkaufen Datenschnüffler. Zu deutsch das Geschäftsmodell von Apple besteht nicht darin unsere Daten zu verkaufen im Gegensatz zu den anderen. Und drittens such doch bitte auch bei anderen „Profiseiten“ Informationen dazu.
Mit gutgemeinten besten Grüssen
Wow, vielen Dank! Das ist genau, was ich gesucht habe!
Danke dir, liebe Constanze. Das ist ja super, dass es genau passt!
Hallo Andrea, wie findest Du Alternativen ausschließlich für Notizen, zB das remarkable?
Viele Grüße
Veronika
Hallo Veronika,
schau mal, zum remarkable habe ich auch einen Blog-Beitrag geschrieben: https://www.likepaper.de/2021/02/14/testbericht-remarkable2/. Da findest du ausführlichere Infos und Meinung.
Das remarkable finde ich haptisch toll, das Stiftgefühl ist super auf der matten Oberfläche und es ist angenehm leicht und handlich.
Von anderen Tablets, die ausschließlich für Notizen herhalten, habe ich namentlich gehört, die habe ich aber nicht selber ausprobiert, daher kann ich dir da gar nicht viel zu Stiftgefühl und Co sagen.
Aber mir kann das remarkable (und auch die Alternativen) zu wenig, vor allem die Farbe fehlt mir, auch hat es deutlich weniger Funktionalitäten als die Apps für digitale Notizen und es ist ein Gerät mehr, denn es kann wirklich nur Notizen, also mal eben auch einen Film auf der Reise schauen oder so ist nicht drin. remarkable sieht das auch als Stärke, denn es ist ein echtes Monotasking-Tool, das dich nicht mit anderen Möglichkeiten zur Ablenkung verlockt (wenn du dein Handy und andere Geräte gut weglegst 😉 …), was natürlich auch stimmt. Und das haben auch die anderen Tablets, die sich rein auf die digitalen Notizen konzentrieren. Ich finde, man bekommt beim iPad mit der App einfach mehr fürs Geld …
Ich hoffe, das hilft dir als Antwort auf deine Frage?
Viele Grüße!